Im Rahmen der aktuellen Staffel „Film im Theater“ zeigt die Initiative StattKino in Kooperation mit dem Kulturamt Idar-Oberstein und dem Schalom e. V. am Freitag, 19. Januar 2024, um 19.30 Uhr im Stadttheater das Drama „Persischstunden“. Der Film, der im Februar 2020 im Rahmen der Filmfestspiele in Berlin seine Premiere feierte, basiert auf der Erzählung „Erfindung einer Sprache“ von Wolfgang Kohlhaase. Als passendes Speisenangebot serviert der Landgasthof Böß um 18.30 Uhr im Bankettsaal des Theaters „Persisches Kauderwelsch“, hierfür ist eine Anmeldung erforderlich.
Während des Zweiten Weltkriegs im von Deutschland besetzten Frankreich wird Gilles (Nahuel Pérez Biscayart), der Sohn eines Rabbiners aus Antwerpen der eigentlich in die Schweiz fliehen wollte, zusammen mit anderen Juden von der SS gefangen genommen und in ein Konzentrationslager gebracht. Dort behilft sich der Belgier mit einem Trick: Er behauptet, kein Jude zu sein, sondern Perser. Für ein Stück Brot hat er von einem Leidensgenossen das Buch „Die Mythen der Perser“ erhalten. Er nimmt den im Buch verzeichneten Namen Reza Joon an.
Der Besitz des Buchs wird nun seinen Weg bestimmen und er entgeht dem Tod, weil Hauptsturmführer Klaus Koch (Lars Eidinger), Leiter eines Durchgangslagers und von Beruf wirklich Koch, denjenigen zusätzlich Fleisch versprochen hat, die ihm einen „echten Perser“ bringen. Denn der SS-Mann möchte so viel persische Wörter wie möglich lernen, um nach Kriegsende im Iran ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Da stört es ihn nicht, dass Gilles kein Persisch schreiben kann. Gilles spricht französisch und deutsch, doch im persischen kennt er nur die Wörter für Mutter und Vater. Nun muss er Koch Farsi beibringen – ohne selbst ein einziges Wort zu beherrschen.
„Persischstunden“ ist ein spannendes und bewegendes Drama, das in einem mutigen Balanceakt die Schrecken der Shoah distanziert darstellt und gleichzeitig einen feinen Sinn für Ironie beweist. Unterstützt durch ein klug aufgebautes Drehbuch stellt es die Geschichte einer fragilen Beziehung ins Zentrum. Der Film ist eine Ode an den menschlichen Überlebenswillen und den Sieg menschlichen Geistes über eine menschenverachtende Ideologie.
Der Eintritt zum Film kostet 4 Euro. Einlass ist ab 19 Uhr, es herrscht freie Platzwahl. Der Film inklusive Essen kostet 18 Euro. Die Plätze für das Essen sind begrenzt, Anmeldungen nimmt der Landgasthof Böß je nach Verfügbarkeit bis spätestens acht Tage vor Veranstaltungsdatum unter der E-Mail info@landgasthaus-boess.de entgegen. Essensreservierungen sind von Rücknahme oder Umtausch ausgeschlossen. Eintrittskarten und Essen können nur vor Ort an der Abendkasse bezahlt werden.