Am Samstag, 27. Januar 2024, um 19 Uhr richten die Stadt Idar-Oberstein und der Schalom e. V. im Stadttheater Idar-Oberstein eine Veranstaltung zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus aus. Die Veranstaltung wird unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie im Nationalparklandkreis Birkenfeld und gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Der Eintritt ist frei.
Seit 2005 richten die Stadt und der Schalom-Verein gemeinsam eine Gedenkveranstaltung zum 27. Januar aus. Diesmal werden nach den Grußworten von Oberbürgermeister Frank Frühauf und des Schalom-Vorsitzenden Axel Redmer der Schauspieler Roman Knižka und das Bläserquintett OPUS 45 die musikalische Lesung „Ich wand’re durch Theresienstadt“ präsentieren. Nach 2019 mit „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen“ sowie 2022 mit „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“ ist das Ensemble nunmehr mit dem neuen Projekt zum dritten Mal zu Gast in Idar-Oberstein.
Im Jahr 1941 errichtete die SS in der böhmischen Stadt Terezín das Lager Theresienstadt. Es diente bis 1945 als Gefängnis für 150.000 deutsche, österreichische, tschechische, später auch holländische und dänische Juden. Sie alle wurden zu Opfern der menschenverachtenden nationalsozialistischen Rassenideologie. „Ich wand‘re durch Theresienstadt …“ erinnert an das unfassbare Leid, die Hoffnungen und die künstlerische Selbstbehauptung der in Theresienstadt inhaftierten Jüdinnen und Juden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Schicksalen damals junger Menschen. Roman Knižka liest aus Erinnerungen unter anderem von Ruth Klüger, Zvi Cohen, Leo Strauss, Jana Renée Friesová, Helga Hošková-Weissová, Hannelore Brenner-Wonschick und Gerty Spies. Gedichte und Texte von Kindern und Jugendlichen, die in Theresienstadt inhaftiert waren, kommen ebenso zu Gehör, wie Lyrik der als Kinderkrankenschwester arbeitenden Schriftstellerin Ilse Weber. Das Bläserquintett OPUS 45 spielt Kompositionen unter anderem von Pavel Haas, Hans Krása, Viktor Ullmann und Gideon Klein. In Theresienstadt inhaftiert und von den Nationalsozialisten ermordet, geriet das Werk dieser bedeutenden Komponisten nach Ende des Zweiten Weltkriegs lange Zeit in Vergessenheit.