Auch im Landkreis Birkenfeld sieht oder hört man ihn derzeit häufig: Einen Hubschrauber des OIE Verteilnetzbetreibers Westnetz, der in Teilen der Region auch für den sicheren Betrieb der Gasleitungen verantwortlich ist. Die Rotoren dröhnen und sanft bewegt er sich über Orte, Felder und Wiesen. Westnetz verschafft sich in regelmäßigen Abständen einen Überblick über bauliche und sonstige Veränderungen im direkten Umfeld von Gashochdruckleitungen. „Das gelingt am schnellsten und preiswertesten aus der Kanzel eines Hubschraubers heraus“, erklärt Mike Gruhn vom Spezialservice Gas des Unternehmens vor dem Kontrollflug. Er ist direkter Ansprechpartner der Hubschrauber-Besatzung und koordiniert die Einsätze in der Region. Die Flüge ergänzen von Verteilnetz-Mitarbeitern durchgeführte Kontrollen vom Boden aus. Auffälligkeiten werden von den Westnetz-Mitarbeitern des Regionalzentrums vor Ort überprüft.

(v.l.n.r.): Der Westnetz-Hubschrauber startet zum Kontrollflug der Gashochdruckleitungen. Wolf Lepple, Pilot, Jakob Heindl, Heli-Flight, sowie Tim Purper, Netzbetriebsingenieur im Regionalzentrum Rhein-Nahe-Hunsrück, kurz vor dem Start des Hubschraubers, der die Gashochdruckleitungen kontrolliert.

Wolf Lepple ist Hubschrauber-Pilot und orientiert sich beim Flug an dem digitalen Plan auf seinem Tablet. Zusätzlich helfen ihm dabei die bekannten gelben Schilderpfosten am Boden. Dem geschulten Auge der Männer im Hubschrauber entgehen dabei weder ein neuer Carport in Leitungsnähe, Ausschachtungsarbeiten an einer Baustelle oder unwissentlich über der Gasleitung aufgestapelte Baumstämme. Solche Beobachtungen dokumentieren und fotogarfieren sie sofort und leiten sie an die zuständigen Kollegen weiter. Diese nehmen mit den Bauherren oder Hausbesitzern Kontakt auf und weisen auf die Gasleitung in der Nähe hin. Vermerkt werden auch Veränderungen der Vegetation in Leitungsnähe, da dichte Bepflanzung Kontrolltätigkeiten einschränken kann.

Die Befliegung dient der rechtzeitigen Erkennung und Verhütung von Unregelmäßigkeiten und Beeinträchtigungen des Gastransportnetzes sowie von Schutzbereichen der Leitungen. Sie ermöglicht schnelles Eingreifen bei Gefährdung der Gashochdruckleitungen. Zum Einsatz kommen Hubschrauber, so dass Flughöhe und Geschwindigkeit das einwandfreie Beobachten sicherstellen und eine Landung zur Abwehr von Gefahren für die Gas-Hochdruckleitungen jederzeit möglich ist. Im Bereich des Regionalzentrums Rhein-Nahe-Hunsrück der Westnetz, von dem aus auch die Gasleitungen der OIE betreut werden, gibt es rund 300 Kilometer solcher Leitungen mit Druckstufen von fünf bis 70 bar. Die Leitungen haben einen Durchmesser von acht bis 25 Zentimetern.

Alle 14 Tage werden die Gashochdruckleitungen kontrolliert. Die Prüfung aus dem Hubschrauber heraus ist ein wichtiger Bestandteil dieser Kontrollen. Dabei gehen die Westnetz-Mitarbeiter nicht selbst in die Luft – diese Aufgabe übernehmen heute Mitarbeiter des beauftragten Unternehmens Heli-Flight. Geflogen wird mit Robinson R44- und R66-Hubschraubern.