KREIS BAD KREUZNACH – Nachdem in der Pandemie erfolgreich verschiedene, neue Schulungsmodelle eingeführt wurden, startete am Wochenende im Landkreis Bad Kreuznach wieder die Grundausbildung der Freiwilligen Feuerwehr. Über eine Online Plattform wurden zunächst jene Themen geschult, die keine Präsenz erforderten.
Online geht viel, aber nicht alles
So erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Grundkenntnisse in Brand- und Rechtslehre sowie in der Unfallverhütung. Im Feuerwehrgerätehaus Bad Sobernheim war hierfür ein regelrechtes Videostudio aufgebaut worden. Die Ausbilder zeigten und erklärten die auf den Folien präsentierten Ausrüstungsgegenstände live vor der Kamera. Da dieser erste Ausbildungsabschnitt in der Feuerwehr jedoch auch viel Handwerk erfordert, beginnt nun in Langenlonsheim und Waldböckelheim ebenso die praktische Unterweisung.
Kleingruppen und Schnelltest Voraussetzung
In Gruppen von maximal acht Personen und nach vorherigem, negativen Corona-Schnelltest erhielten die ersten der angehenden Floriansjünger eine Ausbildung in der praktischen Brandbekämpfung. So lautete der Befehl beispielsweise, einen Löschangriff mit der Tragkraftspritze und drei Strahlrohren aufzubauen; – ein Standardverfahren, wie es in ganz Deutschland zur Anwendung kommt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren froh, dass sie „in Echt“ üben konnten und unmittelbar eine Rückmeldung auf ihre Leistungen erhielten. Auch der direkte Austausch, selbstverständlich unter Wahrung der Hygienevorschriften, war für alle Beteiligten sehr wertvoll.
Brandinspekteur Hofmann lobte die Beteiligten
Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises Bad Kreuznach, Werner Hofmann, besuchte am regnerischen Samstagmorgen die Ausbildung an den Standorten. „Ich bin froh, dass unsere Helferinnen und Helfer ihre Ausbildung teilweise in Präsenz fortsetzen können. Nicht jeder Handgriff lässt sich am PC erlernen.“ Außerdem, so Hofmann weiter: „Virtuell kann man kein Feuer löschen!“ Ferner bedankte er sich ausdrücklich bei den Kreisausbildern vor Ort und den vielen Helferinnen und Helfern, die in der Pandemie die Online-Schulung – in unzähligen, ehrenamtlich erbrachten Stunden – aufgebaut und durchgeführt hatten. Dies sei unverzichtbar für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis.
Weiterhin Online- und Realausbildung
In den kommenden Monaten werden die Ausbilder des Kreises weitere Präsenzausbildungen vorplanen, um den Nachwuchs schnellstmöglich einsatzfähig zu machen. So sind etwa im Mai Lehrgänge zum Thema Grundausbildung, Funk und Kettensäge angesetzt. Der nächste Schritt ist die Wiederinbetriebnahme der Atemschutzübungsstrecke; – coronabedingt eine weitere Herausforderung für die Ausbilder. „Ein Rückschritt wäre nun, wenn aufgrund der schlechten Infektionslage im Kreis die Präsenzausbildung wieder eingestellt werden müsste“, so BKI Hofmann abschließend mit einem besorgten Blick auf die nahe Zukunft.