Die Beratungsstelle der Kita-Sozialarbeit am Christuskirchplatz wurde als niedrigschwelliges Angebot für Kita-Familien und Kitas vor gut einem Jahr eröffnet. Das Kooperationsprojekt des Stadtjugendamtes Idar-Oberstein und des Kirchenkreises Obere Nahe ist gut angelaufen und hat sich etabliert.
Zunächst war nur eine Stelle je zur Hälfte mit Juliane Groß von der Stadtverwaltung und Michaela Nolde vom evangelischen Kindergarten-Referat besetzt. In den vergangenen drei Monaten sind drei Kolleginnen – zwei in Vollzeit, eine in Teilzeit – dazugestoßen: Sophie Oberländer, Anne Maas und Monja Mathias sind nun ebenfalls bei der Stadtverwaltung Idar-Oberstein in der Kita-Sozialarbeit tätig. Daher konnten die Öffnungszeiten der Beratungsstelle, während deren Familien mit Kita-Kindern Hilfe und Unterstützung bei Fragen, Problemen und in schwierigen Lebenssituationen angeboten wird, ab Oktober ausgeweitet werden. Außerdem wurden alle insgesamt 16 Kitas in der Stadt mit Kita-Sozialarbeiter-Stunden bedacht. Vorgesehen ist, dass die Kita-Sozialarbeiterinnen regelmäßig in den ihnen zugeteilten Einrichtungen vor Ort sind und dort die Eltern und Fachkräfte alltagsorientiert beraten und begleiten.
Ergänzend zum kindheitspädagogischen Wissen der Kita-Fachkräfte bringt die Fachkraft der Kita-Sozialarbeit dabei ihr sozialpädagogisches Wissen ein und bietet insbesondere den Eltern und Familien ihre Unterstützung an. Dadurch soll eine frühzeitige Prävention stattfinden und der Ansatz multiprofessioneller Arbeit in den Kindertageseinrichtungen gestärkt werden. So trägt die Kita-Sozialarbeit wesentlich zur Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit von Kindern bei. Sie unterstützt in der Bedarfserhebung und -einschätzung, in der Entwicklung und Abstimmung bedarfsgerechter Angebote sowie vor allem in der Gestaltung und Erleichterung von Zugängen im Sozialraum. Die Kita-Sozialarbeit steht in engem Austausch mit den Kita-Leitungen und dem Personal aus dem Kita-Kompetenznetzwerk. Auch fungiert sie als Bindeglied zwischen Eltern, Kita und weiteren Kooperationspartnern.
Die Projektgruppe zur Umsetzung des Sozialraumbudgets, bestehend aus dem Jugendamt Idar-Oberstein, dem Kindergartenreferat des Kirchenkreises Obere Nahe sowie dem Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH, hat neben der Implementierung von Kita-Sozialarbeiterinnen noch einen weiteren Punkt in ihrem Konzept verankert, das bereits genannte Kita-Kompetenznetzwerk. Seit Ende 2020 finden hierzu trägerübergreifende Leitungskonferenzen statt, mittlerweile vier in digitaler Form und die fünfte im September dieses Jahres in Präsenz. Damit werden die Kitas mit ihren Leitungsteams und den Fachkräften aktiv in den Entwicklungs- und Umsetzungsprozess der Kita-Sozialarbeit einbezogen. Außerdem bauen sie mit ihren Kompetenzen und Stärken ein Netzwerk auf, in welchem sich die Kindertagesstätten in Idar-Oberstein gegenseitig mit guten Ideen versorgen, voneinander und miteinander lernen sowie vernetzen. Frei nach dem Motto „Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, wenn man die Dinge ins Rollen bringen will!“. So entstanden in der vorletzten Konferenz Kita-Tandems verschiedener Träger, die positiv von der trägerübergreifenden Kooperation berichteten und einen hohen Gewinn hierin sahen. „Das Kompetenznetzwerk trägt schon Früchte und soll unbedingt weiter geführt werden“, waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der letzten Leitungskonferenz einig.
Für die Familienberatung ist die Beratungsstelle in der Hauptstraße 392 dienstags, mittwochs und donnerstags jeweils von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Ansonsten ist sie unter Telefon 06781/4585250 erreichbar.