Die Energiewende lebt von einer Vielzahl an Maßnahmen zur klimaneutralen Stromerzeugung. Darunter auch der durch Photovoltaikanlagen (PV-Anlage) erzeugte Sonnenstrom. Die OIE plant, baut und betreibt in der Region bereits mehrere Freiflächen- und Dachanlagen, durch die der erzeugte Ökostrom direkt in das Netz eingespeist wird. Doch was passiert mit einer in die Jahre gekommenen PV-Anlage und wie kann diese weiter wirtschaftlich betrieben werden, wenn die Erneuerbare-Energien-Förderung nach 20 Jahren ausläuft? Genau mit diesen Fragen hat sich Michael Wendling beschäftigt, der auch darüber seine Bachelor-Arbeit im Bereich der OIE schrieb. In seiner Abhandlung untersucht er anhand der OIE Photovoltaik-Dachanlage in Simmern die Energiezukunft von PV-Anlagen über die Betriebsdauer von 20 Jahren hinaus.
Seine Bachelorarbeit hat Wendling mit Unterstützung von Alexander Collet, bei der OIE verantwortlich für die Errichtung und den Betrieb von PV-Anlagen, durchgeführt. „In einem Gespräch mit meinem ehemaligen Ausbildungsleiter kam ich auf das Thema und die Photovoltaikanlage der OIE, die sich auf dem Dach der Westnetz-Ausbildungsstätte in Simmern befindet. Anfangs habe ich viel telefoniert, zahlreiche Fragen gestellt und mich mit den Kollegen zu jeglichen Themen ausgetauscht. Doch die größte Herausforderung für mich, war das Studieren der Gesetzestexte“ erklärt der ehemalige Auszubildende des OIE Verteilnetzbetreibers Westnetz. Im nächsten Schritt begutachtete der gelernte Elektroniker für Betriebstechnik den aktuellen Zustand der Anlage, um mögliche Schwachstellen aufzudecken. „Mithilfe einer Wärmebildkamera konnte ich an den Modulen vereinzelte Temperaturunterschiede feststellen, welche Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der PV-Anlage geben: Das ist allerdings gar nicht tragisch, sondern völlig normal nach 20 Jahren“, fügt Wendling hinzu. Durch eine Bestandsaufnahme bestätigte er den derzeitigen Ertrag und setzte ihn zu den Betriebskosten ins Verhältnis. Die PV-Dachanlage erzeugt im Durchschnitt circa 8.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr.
Nach Betrachtung diverser Faktoren, wie zum Beispiel in Zukunft auftretende Reparaturen, ein weiterer Leistungsverlust oder eine sich verändernde Anschlussvergütung für PV-Anlagen, bei denen die Förderung ausgelaufen ist, kam er zum Schluss, dass es aus derzeitiger Sicht wirtschaftlich, technisch und ökologisch rentabel ist, die Anlage weiter zu betreiben. „Die Gesetzgebung ist nicht immer einfach und es muss bedacht werden, dass die Anlage nur Strom erzeugen kann, wenn die Sonne scheint, doch unter dem Strich bleibt das Ergebnis positiv“, resümiert der Bachelorabsolvent stolz. Thomas Johann, Vorstand OIE, lobt den jungen Mann: „Michael hat sich intensiv in das Thema hineingearbeitet. Das ist wichtig für die Zukunft unserer PV-Anlagen. Mit ihnen treiben wir die Energiewende voran, hin zu nachhaltig erzeugtem Strom aus und für die Region“. Seine Bachelorarbeit hat Wendling mit Bravour bestanden.