Im Rahmen der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Idar-Oberstein befasste sich die zweite öffentliche Veranstaltung mit dem Schwerpunktthema „Mobilität“. Für die Erarbeitung des gesamten Konzeptes ist eine Bürgerbeteiligung als zentraler Baustein vorgesehen. Nur rund 40 Interessenten waren der Einladung gefolgt um ihre Anregungen, Ideen und Vorschläge einzubringen.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Friedrich Marx, stellte Daniel Jung von der Energy Effizienz GmbH einen Teil der bisherigen Ergebnisse vor. In der Energie- und Co2 Bilanz erfolgt die Wärmegewinnung in Idar-Oberstein zum größten Teil durch Öl und Gas. Im Bereich Verkehr liegt der Energieverbrauch etwas über dem Bundesdurchschnitt, die Pro-Kopf Emissionen liegen auf dem Bundesdurchschnitt. Um dem Thema Mobilität mehr Raum zu lassen werden die detaillierten Ergebnisse sowie der Maßnahmenkatalog zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt.

In seinem Impulsvortrag beschrieb Prof. Dr. Heiner Monheim, Professor für Angewandte Geographie, Raumentwicklung und Landesplanung der Universität Trier, die Geschichte des Fahrrades sowie die zunehmende Bedeutung der Fahrradmobilität für den ländlichen Raum. Insbesondere der starke Zuwachs bei den E-Bikes sorgt auch in den bergigen Regionen des Landkreises Birkenfeld für eine Zunahme des Radverkehrs. In diesem Zusammenhang wird zukünftig auch der „Kombination von ÖPNV und Fahrrad mehr Bedeutung zukommen, wodurch mehr adäquate Abstellmöglichkeiten an den Schnittpunkten geschaffen werden sollten“, beschreibt Prof. Monheim seine Erfahrung mit dem Thema und regt an, „im Verkehr die Flächen anders zu verteilen“.

Anschließend befassten sich zwei Arbeitskreise mit dem Thema Verkehrsraum und Radwegkonzeption einmal vom Bahnhof bis Tiefenstein und zurück sowie mit der Strecke vom Bahnhof bis Weierbach und zurück. Vor allem im Workshop über die angedachte Strecke nach Tiefenstein und den gesamten Verkehrsraum in diesem Bereich, gab es gegensätzliche Meinungen aus den Reihen der Alltagsradler, die aufzeigen, wie unterschiedlich die vorgestellte Route bewertet wird und wie schwierig es ist, den vorhandenen Verkehrsraum für alle Nutzer – Kfz-Fußgänger und Radfahrer- zufriedenstellend weiterzuentwickeln.

Von zentraler Bedeutung ist es, für die unterschiedlichen Gruppen von Fahrradfahrern alternative Strecken anzubieten, die dem jeweiligen Bedarf der schnellen Alltagsradler, der ambitionierten Freizeitradler aber auch den Sonntagsradlern und den Familien mit Kindern gerecht werden. In seinem Schlusswort plädiert Bürgermeister Friedrich Marx für mehr Rücksicht und Toleranz aller Verkehrsteilnehmer untereinander.