Im Rahmen ihrer aktuellen ‚Land und Leute Tour‘ war Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, zu Gast in Idar-Oberstein. Dabei besuchte die Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Frühauf die städtische Kindertagesstätte Nahbollenbach und das Klinikum Idar-Oberstein.

BUZ3: Im Austausch mit der Leitung des Klinikums Idar-Oberstein ging es vor allem um die Corona-Pandemie und Fragen der Krankenhausfinanzierung

In der Kita Nahbollenbach wurden die Gäste von Leiterin Juliane Groß und deren Stellvertreterin Silke Fritsch empfangen. Sie stellten der Ministerin zunächst die Einrichtung vor: Das frühere Grundschulgebäude, in der die Kita seit 2010 untergebracht ist, bietet Platz für bis zu 130 Kinder, die von derzeit 24 Erzieherinnen betreut werden. Von großer Bedeutung in der pädagogischen Arbeit ist das Thema ‚Essen und Trinken‘. Das beginnt bereits auf dem großzügigen Außengelände, auf dem verschiedene Beerensträucher und Obstbäume angepflanzt wurden. „Die Früchte werden gemeinsam geerntet und wir haben auch schon welche eingekocht“, erklärte Kita-Leiterin Groß, „für einige Kinder war das eine ganz neue Erfahrung.“ Darüber hinaus bietet die Kita ein tägliches Frühstückbuffet an, bei dessen Zubereitung die Kinder ebenfalls eingebunden werden. Auch in der frühkindlichen Bildung spielt gesunde Ernährung eine große Rolle. Erzieherin Petra Hübner hat dazu ein Projekt entwickelt, das sie der Ministerin zusammen mit ihren Schützlingen Moritz, Leonie und Jolin vorstellte. Julia Klöckner zeigte sich sehr angetan von der Herangehensweise: “Eine ausgewogene Ernährung gerade unserer Kleinsten ist der Schlüssel für ein gesundes Leben. Denn Übergewicht wird häufig ein Leben lang mit sich getragen, von Kindesbeinen an. Unsere Kindertagesstätten sind hier Dreh- und Angelpunkt: Sie vermitteln Ernährungswissen spielerisch und mit allen Sinnen. Toll, dass die Kita Nahbollenbach beispielsweise im Projekt ‚Essen und Trinken‘ einen Schwerpunkt auf Ernährungsbildung im Alltag der Kinder legt.“

Für diesen Themenkomplex hat ihr Ministerium zahlreiche Kampagnen, Programme und Wettbewerbe entwickelt. Hierzu hatte die Ministerin dann auch reichlich Informationsmaterial dabei, das sie an Juliane Groß, die auch Fachberaterin der städtischen Kindertageseinrichtungen ist, weitergab. „Mein Ministerium fördert die Ernährungsbildung – theoretisch wie praktisch. Durch mehr und bessere Aus- und Fortbildung der Lehr- und Fachkräfte einerseits. Aber auch durch eine stärkere Unterstützung der Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung wie hier in Rheinland-Pfalz. Unsere Finanzierungsmittel habe ich jüngst auf zwei Millionen Euro jährlich verdoppelt. Rheinland-Pfalz profitiert davon mit über 250.000 Euro“, unterstrich Ministerin Julia Klöckner.

An der Besprechung im Klinikum Idar-Oberstein nahmen die Geschäftsführung, das Direktorium sowie etliche Chefärzte teil. Das Klinikum, eine Einrichtung der Saarland-Heilstätten-GmbH (SHG), ist Schwerpunktversorger für 80.000 Menschen im direkten Einzugsgebiet und größter Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen in der Region Obere Nahe. Im vergangenen Jahr wurden hier rund 23.000 Patienten stationär und 44.000 Patienten ambulant behandelt. Bei dem Austausch ging es natürlich zunächst um die aktuelle Lage in Sachen Corona. Die klinikinterne Task Force wurde bereits im Januar nach den ersten Berichten aus China gebildet und begann mit den Vorbereitungen auf die sich abzeichnende Pandemie. Weitere Themen waren die aktuelle Situation und weitere Entwicklung des Klinikums, die derzeitigen und geplanten Baumaßnahmen sowie die Krankenhausfinanzierung. Die aktuelle Situation des Klinikums ist vor allem geprägt durch die akute Raumnot in dem 1972 eingeweihten Gebäudekomplex sowie den vorhandenen Investitionsstau. Derzeit ist der Umbau der neuen Intensivstation in vollem Gang, das neue Zytostatikalabor wurde vor wenigen Tagen in Betrieb genommen. Weiterhin steht die Verlagerung der bisher in der Klink untergebrachten Wäscherei bevor. An dieser Stelle soll zukünftig ein Erweiterungsbau für Entlastung sorgen. In diesem Zusammenhang kritisierte SHG-Geschäftsführer Bernd Mege, dass ein Großteil der Investitionen der vergangenen Jahre aus Eigenmitteln finanziert werden mussten. Er mahnte dringend eine Neuordnung der Krankenhausfinanzierung an, so wie in bisher könne es nicht weitergehen. Ministerin Klöckner sagte zu, die Anregungen aus dem Gespräch an Gesundheitsminister Jens Spahn weiterzuleiten.