Seit dem 27. Mai 2020 dürfen Freibäder – ebenso wie Fitnessstudios, Tanzschulen und ähnliche Einrichtungen – grundsätzlich wieder öffnen. So sieht es zumindest die 8. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz vor. Die Verordnung und die begleitenden Hygienekonzepte, die von den Betreibern der Einrichtungen strikt umzusetzen sind, wurden jedoch erst am späten Abend des 25. Mai veröffentlicht. Also hätten die Verantwortlichen gerade einmal einen Tag Zeit gehabt, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Für die Stadtwerke Idar-Oberstein – ebenso wie für viele andere Bäderbetreiber im Land – war diese Zeit viel zu kurz, um den umfangreichen Maßnahmenkatalog umzusetzen. Daher müssen sich Badegäste, die auf die Öffnung des Naturbades Staden hoffen, noch etwas gedulden.

BUZ: Das Naturbad Staden soll so schnell wie möglich in Betrieb gehen.

Bürgermeister und Stadtwerksdezernent Friedrich Marx erläutert das weitere Vorgehen in Bezug auf die Idar-Obersteiner Bäder: „Natürlich haben wir uns schon im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, wie man die zu erwartenden Beschränkungen umsetzen kann.“ Das nun vorliegende Hygienekonzept für Freibäder enthält aber auch Regelungen, die so nicht absehbar waren, aber durch die Stadtwerke zwingend umgesetzt werden müssen.

So kann unter anderem die vollautomatische Kassenanlage des Naturbades nicht genutzt werden. Da die Kontaktdaten der Badegäste erfasst werden müssen, muss das alte Kassenhäuschen mit Personal besetzt werden. Durch die geforderten Hygienemaßnehmen muss außerdem verstärkt gereinigt und desinfiziert werden, so dass auch hierfür zusätzliches Personal benötigt wird, wie auch zur Kontrolle der geltenden Abstandsregeln im gesamten Bereich. „Das kann die Beckenaufsicht nicht leisten, die muss auf die Badegäste aufpassen.“

Aufgrund der durch die Auflagen begrenzten Besucherzahl und die zusätzlichen Ausgaben ist außerdem mit einem weitaus höheren Defizit für das Naturbad zu rechnen. „Das muss auch dem Stadtrat bewusst sein, schließlich müssen die Defizite im Bäderbereich der Stadtwerke aus dem Haushalt der Stadt Idar-Oberstein ausglichen werden.“ Hierfür sind in diesem Jahr 150.000 Euro für das Naturbad und 770.000 Euro für das Hallenbad im städtischen Haushalt vorgesehen.

Trotzdem wollen die Stadtwerke das Naturbad so schnell wie möglich öffnen. Denn natürlich freuen sich die Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen oder einen entspannten Tag im Freibad zu verbringen. Und auch für Kinder und Jugendliche bietet das Naturbad gerade in den Sommerferien eine beliebte Freizeitmöglichkeit. Daher soll in der kommenden Woche ein Ortstermin mit dem Gesundheitsamt durchgeführt werden, das dann seine Einschätzung zu den vorgesehenen Hygienemaßnahmen abgibt.

Auch die Hallenbäder dürfen voraussichtlich ab 10. Juni 2020 wieder öffnen. Einen Parallelbetrieb von Frei- und Hallenbad wird es in Idar-Oberstein aber nicht geben. „Das können wir bei den erhöhten Anforderungen an Aufsicht, Kontrolle und Reinigung mit dem vorhandenen Personal nicht leisten.“ Derzeit planen die Stadtwerke, das Naturbad bis Ende August zu öffnen und dann ab September das Hallenbad. Bis dahin ist dann auch die jährliche Wartung des Hubbodens erfolgt, die normalerweise in der Sommerpause durchgeführt wird. „Das wollten wir eigentlich während des Lockdown machen lassen, aber die beauftragte Fachfirma musste aufgrund der Corona-Pandemie ihren Betrieb vorübergehend einstellen.“ Jetzt gibt es einen Wartungstermin für den 13. Juli 2020. Danach können die Vorbereitungen für die Öffnung des Hallenbades beginnen. 

Der genaue Eröffnungstermin für das Naturbad Staden wird bei suedwest-evetns.de sowie auf den Internetseiten www.idar-oberstein.de und www.baeder-io.de veröffentlicht.