Gymnasium Birkenfeld Bio-Leistungskurs
BUZ: Petra Wernitz besuchte mit ihrem Biologie-Leistungskurs des Gymnasiums Birkenfeld die Stefan-Morsch-Stiftung. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung/Andrea Djifroudi

Als Stefan Morsch 1984 an Leukämie erkrankte, war er Schüler des Gymnasiums Birkenfeld. Jeder, der damals die Schule besuchte, erinnert sich noch an die Spendenaufrufe und den Medienrummel, der damals herrschte. Der Teenager sollte als erster Europäer in den USA mit  Stammzellen eines fremden Menschen therapiert werden. Eine echte Sensation: Die Transplantation gelang, aber Stefan starb an einer Lungenentzündung. Heute – mehr als 35 Jahre – später besuchen regelmäßig Schüler des Gymnasiums die nach ihm benannte Stiftung.

Der Bio-Leistungskurs von Petra Wernitz hört sich gespannt an, was aus Stefans Idee von einer Datenbank für die Suche nach Stammzellspendern geworden ist. Die 18-Jährigen informieren sich, wie die Stammzellen im Körper der Patienten wirken. Sie wollen wissen, wie die Analyse der für eine Tranplantation relevanten Gewebemerkmale funktiert. Sie kommen, um ihr Biologie-Wissen aufzustocken aber auch, um sich als potenzielle Lebensretter für Patienten wie Stefan typisieren zu lassen. Charlotte Ranft und Melina Ohlmann haben sich ein paar Tropfen Blut abnehmen lassen. Das ist die Basis, so lernen sie später im Labor der Stefan-Morsch-Stiftung, um die Gewebemerkmale zu bestimmen, die für die Patienten bei der Suche nach einem passenden Spender so wichtig sind. 40.000 Blut- bzw. Speichelproben werden jährlich von der Stiftung analysiert. 480.000 Spender sind heute in der weltweit vernetzten Datenbank gespeichert. Längst ist die Stammzell-Transplantation zwischen fremden, aber HLA-identischen Menschen eine etablierte Behandlungsmethode. Und Menschen wie Charlotte, Chiara oder Melina, die bereit sind einem wildfremden Menschen, der an Leukämie erkrankt ist zu helfen, schreiben die Geschichte von Stefan weiter – eine Erfolgsgeschichte, die in Birkenfeld ihren Anfang nahm.