Beim Fassadenwettbewerb für die Jahre 2017 und 2018 vergab die Jury 9 Preise mit einem Preisgeld von insgesamt 3.150 Euro. Im städtischen Sitzungssaal überreichte Oberbürgermeister Frank Frühauf jetzt die Urkunden an die Eigentümer der preisgekrönten Gebäude und die ausführenden Firmen. Seit 1983 lobt die Stadt Idar-Oberstein den Fassadenwettbewerb aus und wird dabei von der Maler- und Lackiererinnung, dem Haus- und Grundeigentümerverein sowie der Baugewerksinnung Abteilung Stuckateure unterstützt. Zum Wettbewerb für die Jahre 2017 und 2018 wurden 21 Objekte angemeldet, die alle den Kriterien entsprachen. So müssen die Gebäude im Stadtgebiet liegen und von einer Fachfirma aus dem Landkreis Birkenfeld stilgerecht renoviert oder farblich gestaltet worden sein.

„Mit dem Fassadenwettbewerb möchte die Stadt einen zusätzlichen Anreiz für Hauseigentümer schaffen, ihre Gebäude schön zu gestalten“, erklärte Oberbürgermeister Frühauf. Denn damit trügen sie zu einem positiven Stadtbild bei. Inklusive des aktuellen Wettbewerbs wurden bisher 1.063 Gebäude zum Fassadenwettbewerb angemeldet. „Darunter war aber bisher kein einziges aus dem Stadtteil Hammerstein, das ist schon außergewöhnlich“, konstatierte der OB. Frühauf dankte neben den Sponsoren auch der Jury für deren gewissenhafte Arbeit sowie den Mitarbeitern des Stadtbauamtes für die Organisation und Durchführung des Wettbewerbs. Anschließend stellte Bauamtsleiterin Christine von der Burg die ausgezeichneten Objekte und die Begründungen für die Preisvergabe vor. Die aus Fachleuten und Ausschussmitgliedern bestehende Jury hatte bei einer Rundfahrt alle Gebäude vor Ort in Augenschein genommen. Für die Bewertung waren vor allem die Farbgebung, der Bezug der Farbgestaltung zur Architektur und die Qualität der handwerklichen Ausführung maßgebend. Außerdem wurde auch der Gesamteindruck bewertet und wie sich das Gebäude in seine Umgebung einfügt. So ermittelte die Jury insgesamt 9 Preisträger, die sich über ein Preisgeld in Höhe von 100 bis 600 Euro freuen konnten.

Auf dem dritten Platz landete Ronny Schmitz mit dem historischen Jahrhundertwendehaus „Tiefensteiner Straße 259“. Die historische Fassade mit den Jugendstilelementen, die die Fenster floral umspielen, wurde grundlegend gereinigt und der Putz saniert. Die farbliche Gestaltung ist in kühlen Grautönen gehalten, die im Jugendstildekor durch goldgelbe Elemente ergänzt werden. Über einem mittleren Grauton, in dem sowohl der Sockel als auch die zweiläufige Eingangstreppe gestaltet wurden, erhebt sich die Fassade des zweigeschossigen Gebäudes in einem hellen Grauton. Die Fenstergesimse sind passend zur gesamten Farbgebung hell abgesetzt und die Jugendstilelemente um die Fenster wiederum in Grau- und Goldgelb-Tönen herausgearbeitet worden. Die Brandwand auf der Nordseite des Objektes wurde durch drei verschiedene grau abgestufte Bänder gegliedert und zeigt das Emblem der Firma, die in diesem Gebäude ihren Sitz hat. Es ist schön, dass durch die Arbeiten der Firma Hans-Dieter Mohr e.K., ein besonderes historisches Gebäude in der Stadt hervorragend in Wert gesetzt wurde und das Stadtbild bereichert.

Den zweiten Platz belegt das Gebäude „Mühlenstraße 26“ von Sandra und Johannes Ziegel. Es ist einerseits durch eine geschickte vertikale Gliederung der liegenden Fensterformate und andererseits durch eine Hervorhebung der Eingangstür durch Profile gelungen, der Fassade ein gänzlich neues Erscheinungsbild zu geben. Außerdem wurde die hohe Garagenfront durch eine vorgesetzte Überdachung, die dem Gebäude die Höhe und damit die Schwere nimmt, aufgelockert. Die Farbgestaltung wurde betont schlicht in einem leicht ins Beige gehenden Grauton gehalten, von dem sich der blaugraue Sockel und die weißen Fensterumrandungen klar abheben, was die Fassade gut strukturiert. Die Haustür wurde passend zur Garagenüberdachung rot lackiert und die Garagentore treten durch die Lackierung im Ton der Hauswand in den Hintergrund. Mit den umfangreichen Arbeiten des Malerbetriebes Wenz aus Dickesbach gelang es, aus dem Gebäude, Baujahr 1910, das über die Jahre viele bauliche Veränderungen erfahren musste, wieder ein Schmuckstück zu machen.

Der erste Platz geht an das Gebäude „Obere Kirchstraße 9“ von Christine Pfeiffer. Es handelt sich um ein Hauptgebäude aus dem Jahr 1926, ein älteres Nebengebäude, das ca. 1880 errichtet wurde und einen Anbau von 1940. Um dieses Ensemble als harmonische Einheit zu zeigen, wurden alle Dächer einheitlich anthrazitfarben neu eingedeckt und die Wände in aufwändiger Spachtelschlagtechnik verputzt. Die Gebäude aus dem 20. Jahrhundert wurden in einem mittleren Grauton abgesetzt. Die Fenstergewände und Fensterbänke wurden mit flachem Fassadenprofil hervorgehoben und Dachgesims, Gurtprofile, Fenstergewänder und –bänke dann in einem Elfenbeinton farblich zur Fassade gestaltet. Dadurch, dass der Hauptbau in einem Graubraun gestrichen und die Anbauten bzw. der Altbau aus dem 19. Jahrhundert heller gestrichen wurde, umrahmen diese beiden eher ruhig und hell gehaltenen Fassaden den stärker gegliederten Hauptbau wunderbar. Beim Hauptbau wurden zudem eher modern anmutende grafische Gestaltungselemente in den drei bereits vorhandenen Grau- und Cremetönen aufgebracht, um den Erker und die Stütze, die das Eingangsdach trägt, hervorzuheben.

BUZ: Gruppenbild der Preisträger, Vertreter der ausführenden Firmen, Sponsoren und Jurymitgliedern

Der ausführende Malerbetrieb Pfeiffer e.K. hat hier eine hervorragende Gesamtwirkung geschaffen, die den 1. Preis rechtfertigt und auch die Jury war sich schnell einig, dass es sich hierbei um das herausragende Objekt des Wettbewerbs handelt und vergab hierfür den Hauptpreis. Das Preisgeld in Höhe von 600 Euro spendet das Ehepaar Pfeiffer für Projekte der städtischen Jugendarbeit.