Ein Dachstuhlbrand hat in der Nacht zum Freitag (14.06.2019) in der Grabenstraße in Waldböckelheim erheblichen Schaden angerichtet und erforderte einen Einsatz von 60 Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst, Schnelleinsatzgruppe und Polizei. Weithin sichtbarer Feuerschein wies den anrückenden Einheiten den Weg zur Einsatzstelle. Ernsthaft verletzt wurde bei dem Großbrand im eng bebauten alten Ortskern glücklicherweise niemand, lediglich ein Feuerwehrmann musste mit Kreislaufproblemen vom Rettungsdienst behandelt werden.
Um 1.48 Uhr wurden die Stützpunktfeuerwehren aus Waldböckelheim und Bockenau gemeinsam mit der Feuerwehreinsatzzentrale Rüdesheim, der VG-Führungsstaffel aus Hargesheim-Roxheim, der VG-Wehrleitung und dem Kreisfeuerwehrinspekteur mit dem Alarmstichwort „B3 – Wohnhausbrand, Waldböckelheim“ alarmiert. Bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle forderte der stellvertretende VG-Wehrleiter Rouven Ginz aufgrund der Meldung der Leitstelle Bad Kreuznach, dass es sich um einen Dachstuhlbrand handele und bereits mehrere Notrufe eingegangen seien, die Nachalarmierung der Drehleiter des Löschbezirks Nord der Feuerwehr Bad Kreuznach an. Die umgehende Anforderung der Drehleiter erwies sich als sinnvoll. Denn als der in Waldböckelheim wohnende VG-Wehrleiter Christian Vollmer zwei Minuten nach dem Alarm an der Einsatzstelle eintraf, stand der Dachstuhl eines Wohnhauses im Vollbrand, die Flammen drohten auf das direkt angebaute Nachbargebäude überzugreifen. Die Bewohnerin des brennenden Hauses hatte das Gebäude bereits verlassen. Einsatzleiter Christian Vollmer evakuierte umgehend die Nachbargebäude und forderte über die FEZ Rüdesheim die Schnelleinsatzgruppe „Betreuung“ an.
Die Feuerwehr Waldböckelheim setzte in der ersten Phase umgehend ein C-Rohr in der Grabenstraße zum Schutz des Nachbargebäudes ein und nahm mit einem weiteren C-Rohr von der Grabenstraße und mit dem Wenderohr des Tanklöschfahrzeuges von der Brunnenstraße her die Brandbekämpfung des komplett in Flammen stehenden Dachstuhls auf. Ein Innenangriff war zu Beginn des Einsatzes nicht möglich. Kräfte der Feuerwehr Bockenau nahmen ein weiteres C-Rohr von der Gebäuderückseite her vor. Über die Drehleiter setzte die Feuerwehr Bad Kreuznach ein Wenderohr ein, die Wasserversorgung wurde vom Tanklöschfahrzeug Bockenau sichergestellt. Um ausreichend Atemschutzgeräteträger zur Verfügung zu haben, wurden die Wehren aus Weinsheim und Mandel nachalarmiert, die in Bereitschaft standen aber nicht zum Einsatz kommen mussten.
Gegen 2.25 Uhr war der Brand unter Kontrolle. Zwei Trupps unter Atemschutz gingen für weitere Brandbekämpfungsmaßnahmen im Innenangriff vor. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich schwierig, da die Decken im Gebäude teilweise eingestürzt waren. Der Energieversorger war ebenfalls vor Ort und schaltete das Gebäude stromlos, damit die Kräfte gefahrlos arbeiten konnten. Auch die Gaszufuhr im Gebäude wurde abgestellt.
Sechs Bewohner der Nachbargebäude wurden durch die Schnelleinsatzgruppe des Landkreises Bad Kreuznach betreut und konnten nach Freigabe der Feuerwehr wieder in ihre Häuser zurückkehren.
An der Einsatzstelle befanden sich neben den alarmierten Feuerwehren und Rettungsdienstkräften auch der designierte stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur (KIF) Holger Schmidt sowie Lothar Tressel als Vertreter des KFI, der organisatorische Leiter Rettungsdienst, der leitende Notarzt sowie die Polizei Bad Kreuznach mit einer Streife.
Die Brandursache ist unklar, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.